Naturjuwelen in Wetzikon und Seegräben
In Wetzikon und Seegräben gibt es viele schöne Orte, die einen Besuch wert sind. Einige - wie der Pfäffikersee und das Kemptnertobel - erfreuen sich schon grosser Beliebtheit, andere sind eher noch ein Geheimtipp - wie zum Beispiel der Hochstammobstgarten im Wigarten. Auf der Juwelenkarte Wetzikon-Seegräben finden Sie 20 sehenswerte Orte in der Umgebung. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Entdecken!
Nr. 1 - Sackriet
Das Sackriet liegt in der Gemeinde Seegräben. Es ist heute ein Naturschutzgebiet von überkommunaler Bedeutung. Eingebettet in eine flache Senke liegt es inmitten von Drumlins, wo verschiedene Pflanzengesellschaften ein reichhaltiges Mosaik bilden. Das reizvolle Gebiet wird durch Riedwiesen, offene Wasserflächen, Sträucher und Baumgruppen geprägt. Zudem weist das Sackriet ausgedehnte Moorflächen auf. All dies sind gute Voraussetzungen für das Vorkommen von verschiedensten Libellen-, Amphibien- und Vogelarten.
Nr. 2 - Laubfroschtümpel Rossriet
Zwischen Ottenhausen und Ruetschberg liegt abseits der Strasse das Rossriet. Mit seinen Birken- und Erlen liegt das Rossriet in einer kleinstrukturierten, extensiv genutzten Kulturlandschaft. Hecken, Brachflächen und Blumenwiesen umgeben das Ried mit seinen zwei kleinen Teichen. Diese interessante, abwechslungsreiche Landschaft bietet vielen Vögeln, Faltern und insbesondere auch Laubfröschen einen geschützten Lebensraum.
Nr. 3 - Pfäffikersee
Nr. 4 - Robenhauserriet / Seeriet
Am Südrand des Pfäffikersees liegt das Robenhauserriet, das 1991 in die
Liste der Hochmoore von nationaler Bedeutung aufgenommen wurde. Von Anfang des 18. Jahrhunderts bis etwa 1950 wurde hier Torf gestochen. Auf verschiedenen Fusswegen durch das geschützte Gebiet kann eine einzigartige Flora und Fauna mit typischen Hochmoor- und Flachmoor-Pflanzen entdeckt werden. Das Robenhauserriet ist mit seinen ausgedehnten und weitgehend unbeeinträchtigten Wasser- und Riedflächen
ein speziell geeignetes Refugium für Wasser- und Zugvögel, von denen
viele zu den bedrohten Arten zählen.
Nr. 5 - Messikommer Eiche
Die bekannteste Eiche des Zürcher Oberlandes steht auf dem Gemeindegebiet Seegräben am Rande des Robenhauserriets. Der stattliche Baum ist über
500 Jahre alt und hat einen Umfang von über 6 Metern. Die Eiche wurde 1914 unter Schutz gestellt und
trägt
seit 1927 den Namen von Jakob Messikommer, dem Entdecker der Pfahlbauten im Robenhauserriet. In ihrem Schatten lädt eine Grillstelle Spaziergänger und Velofahrer zum Verweilen ein. Bei den Wetzikoner Schulkindern ist der Baum besonders beliebt - sie feiern jedes Jahr ihr traditionelles Abschlussfest bei der uralten Eiche.
Nr. 6 - Chrattenweiher
Nr. 7 - Schönauweiher
Der Schönauweiher liegt als lauschiges Plätzchen mitten im Ortsteil Robenhausen und wird von der
Aa durchflossen. Seit mehreren Jahren nistet ein Storchenpaar auf dem Schornstein des historischen Gebäudes. Ein Floss ermöglicht das
Sonnenbaden auf dem Wasser, daneben kann auf den Liege- und
Sitzelementen am Ufer bequem verweilt werden.
Nr. 8 - Linde Medikon
Die Linde beim Aussichtspunkt wirft einen angenehmen Schatten auf den Sitzplatz mit den Bänken unter ihrer breiten Krone. Vor der Kulisse vom Tämbris übers Rosinli bis zum Bachtel sieht man ganz Unterwetzikon. Auffallend ist der Grünzug zur Schönau und die katholische Kirche San Franziskus. Der Baum steht in einer mit Hecken durchsetzten, artenreichen Magerwiese (Schutzobjekt des Naturinventars von 2012).
Nr. 9 - Fledermäuse Kath. Kirche
Die katholische Kirche Wetzikon ist Heim einer seltenen
Fledermausart: dem brauen Langohr. Im Sommer beziehen die - wie ihr Name schon sagt - langohrigen Fledermäuse im Zwischendach des Kirchenturms
Quartier. Da geniessen sie die Wärme, die durch die auf die Dachziegel
scheinende Sonne entsteht. Hoch über der Stadt Wetzikon ruhen sie tagsüber und
lassen sich auch nicht vom Glockengeläut stören. Nachts fliegen sie aus und
begeben sich auf Insektenjagd.
Nr. 10 - Nassstandort Förliweid
Unterhalb einer Intensivweide schützt ein Brennnesselstreifen den Teich vor neugierigen Blicken. Die unzähligen Wasserfrösche schätzen den versteckten Standort sehr, hechten bei Besuch aber schnell unter die im Sommer von Wasserlinsen fast vollständig bedeckte Wasseroberfläche. Auch zahlreiche Libellen- und Schmetterlingsarten bevölkern den nur gerade 35 Aren grossen Lebensraum. Wenig Schilf verbindet den Teich mit dem angrenzenden Laubwald, ein bei uns inzwischen selten gewordenes Bild.
Nr. 11 - Wildbach
Heute ist der ehemals „wilde Bach" auf Wetziker Gebiet ein harmloser
Bach. Er wurde an einigen Abschnitten ein wenig renaturiert: vom
Sportplatz bis zur Mattackerstrasse und unterhalb vom Kratz wenigstens
auf einer Seite. Diese für die Naherholung attraktiven Strecken
finden auch seltenere Vögel, wie z.B. Krickenten, immer wieder einladend und lassen sich für ein paar Tage nieder. Die Wasseramsel
ist etwas anspruchsloser und nistet auch entlang der früh verbauten und
jetzt schon fast wieder naturnah wirkenden Ufer. Es sollen auch schon
Biber gesichtet worden sein, es lohnt sich also, immer mal wieder
genauer hinzuschauen.
Nr. 12 - Rückhaltebecken Wild- & Gigerbach
Während der grossen Meliorationsphase in der Mitte des letzten Jahrhunderts wurden weiträumige Einzugsgebiete des Wildbachs zwischen Hinwil, Ettenhausen und Wetzikon entwässert und seither von der industriellen Agrarwirtschaft immer intensiver genutzt. Der früher zwischen 10 und 40 Meter breite Gigerbach ist auf einen schmalen Graben reduziert worden, der beim 2000-2006 erstellten Hochwasser-Rückhaltebecken Grosswies in den Wildbach mündet. Dieses 6 Millionen Franken teure Bauwerk war nötig geworden, weil die zunehmende Bodenverdichtung und -versiegelung die Gefahr von Hochwasserschäden wieder ansteigen liess. Das rund 6,5 Hektar grosse Becken hat sich erfreulicherweise zu einem zwar nährstoffreichen, aber trotzdem naturnahen Feuchtgebiet entwickelt. Störche und Graureiher, ebenso wie Rotmilan und „Mosweih" - unser Mäusebussard - suchen dort regelmässig nach Nahrung für ihre Brut. Mehrere Sitzbänke laden zum gemütlichen Beobachten ein.
Nr. 13 - Hecke Allenberg
Der Allenberg ist ein Drumlin, ein Relikt der Eiszeit. Im Unterschied zu den meistens bewaldeten Drumlins in der angrenzenden, geschützten Drumlinlandschaft ist der Allenberg besiedelt. Die Umgebung der Gebäude ist sehr strukturreich mit Baumkulturen, aber auch Wildhecken und einigen Trockenwiesen. Besonders wertvoll sind Hecken, wenn sie verschiedene Gehölzarten, insbesonders viele Dornensträucher und Kleinstrukturen wie Totholz, Ast- und Steinhaufen aufweisen. Zu einer wertvollen Hecke gehört ein angrenzender Saum mit Krautpflanzen oder eine extensiv genutzte, blütenreiche Wiese.
Nr. 14 - Drumlinlandschaft / Ambitzgi
Ein ganzer Schwarm von Drumlins prägt das Gesicht dieser Naturperle. Drumlins sind flache, langgestreckte Kuppen. Entstanden sind sie in der letzten Eiszeit, parallel zur Fliessrichtung des Gletschers. In den Tälchen dazwischen haben sich Moore gebildet. Durch die menschliche Nutzung entstand mit der Zeit ein kleinräumiges Mosaik aus Waldkuppen, Futter- und Streuwiesen, Hochmoorflächen, Kleingehölzen, Moorweihern und Gräben. Zahlreiche seltene Arten finden hier einen Lebensraum, z.B. die Grosse Moosjungfer, die Zwiebelorchis oder der Kammmolch.
Nr. 15 - Eichholz
Das Eichholz liegt auf einer kleinen Ebene oberhalb von Kempten,
in einem der letzten noch weitgehend erhaltenen ländlichen Räume in Wetzikon. Es
ist wie eine Oase von schützendem Wald umgeben. Auf kleinem Raum bietet die strukturreiche Landschaft eine
erstaunliche Vielfalt an Lebensräumen: Wiesen und Weiden, gegen 200 Hochstammbäume, Hecken und
Feldgehölze, ein artenreiches Ried, Lesesteinhaufen, aber auch Gemüsefelder.
Der Bauernhof wird seit Jahrzehnten biologisch bewirtschaftet. Offene Bachläufe und Wasserfälle in steilen Tobeln werten das Gebiet zusätzlich auf.
Nr. 16 - Hochstammobstgarten Wigarten
Der Obstgarten wird vom Obstgartenverein Wetzikon unterhalten und gepflegt. Aktuell stehen auf dem Gebiet an der Schwalbenstrasse rund 100 Hochstammbäume verschiedenster Art: alte Apfelsorten, Birnen, Steinobst und Nussbäume. Dazu kommen verschiedene Hecken- und Randstrukturen, die einen wertvollen Lebensraum für Kleintiere, Insekten und Pilze schaffen. Seit 2020 gibt es im hinteren Teil des Obstgartens eine grosse Blumenwiese.
Nr. 17 - Vogelsangbach Weidensammlung
Über 100 Kopfweiden in ca. 20 verschiedenen Sorten säumen den kleinen Vogelsangbach und prägen damit das Landschaftsbild. In den Weidenköpfen lebt eine Vielzahl verschiedenster Tierarten, die auf diese Pflanze angewiesen sind. Die blühenden Kätzchen im Frühling und die dicht belaubten Weiden im Sommer bilden zusammen mit der Vegetation dem Bach entlang einen wichtigen Korridor für die Vernetzung der Landschaft.
Nr. 18 - Chämtnertobel (Kemptnertobel)
Das Chämtnertobel ist immer einen Besuch wert. Neben der einzigartigen Naturschönheit, den alpinen Pflanzen und seltenen Orchideen hat das Tobel mit seinen
Wasserfällen und den alten Industriebauten etwas Geheimnisvolles an sich. An
den steilen Gesteinswänden sind geologische Aufschlüsse zu entdecken und am alten
Stauteich oberhalb des Wasserfalls Grosser Giessen können Amphibien und Libellen beobachtet werden. Die Grill- und Rastplätze
entlang des Bachs laden zum Verweilen und Picknicken ein. In den Abendstunden können mit etwas Glück beim Stauteich Fledermäuse beim Jagen beobachten werden.
Nr. 19 - Amphibien Chämptnerwald
In Wetzikon befinden sich zwei Zugstellen für Amphibien. Von Februar bis April wandern in feuchten Nächten über 4°C Erdkröten, Laubfrösche und Molche zu ihren Brutgewässern. Die Erdkrötenmännchen postieren sich dazu auf dem Weg und versuchen auf den Rücken der Weibchen zu klettern, um sich huckepack zu den Gewässern tragen zu lassen. Nebenbuhler werden mit
heftigen Tritten auf Distanz gehalten.
Viele Amphibienpopulationen sind durch den Strassenverkehr gefährdet. In Wetzikon wurde deshalb an der Tösstalstrasse vom Kanton Zürich ein Amphibienleitsystem erstellt, das in der Zugsaison mit mobilen Zäunen ergänzt wird. Die Ringwilerstrasse
wird von der Gemeinde Wetzikon teilweise durch eine Barriere gesperrt. Zusätzlich helfen Freiwillige den Amphibien, die Laichgewässer unbeschadet zu erreichen. Dank dieser Massnahmen konnte über die Jahre eine beachtliche Amphibienpopulation gesichert werden.
Nr. 20 - Ried Chalberweid
Die Riedwiese Chalberweid ist ein Objekt von überkommunaler
Bedeutung und liegt südöstlich, etwas oberhalb von Ettenhausen in
einer von Wald gesäumten Landschaftskammer. Das Ried umfasst
trockene bis feuchte Pfeifengraswiesen und Kleinseggenriede. Im
Herbst leuchten die violetten Blütenköpfchen des Teufelsabbiss
zwischen den sich anmutig im Wind wiegenden Halmen des Pfeifengrases.
1994 wurden zum Schutz der wertvollen Pflanzengesellschaften,
gestützt auf die Richtlinien des BUWAL, ökologisch ausreichende
Nährstoffpufferzonen ausgeschieden, die mehrheitlich bis zum
Waldrand reichen.
Nr. 21 - Seglerhaus für Mauersegler
Mauersegler sind fast immer in der Luft, auch beim
Schlafen. Jungvögel, die das Nest verlassen und Ende Juli nach Südafrika ziehen,
bleiben zwei Jahre ununterbrochen in der Luft! Nur beim Brüten haben sie festen
Boden unter sich, was sie erst im dritten Jahr machen. Bei ihrer Rückkehr von Südafrika
Ende April
fliegen die sehr
ortstreuen Vögel punktgenau ihr Brutnest vom Vorjahr wieder an. Ist es nicht
mehr vorhanden und gibt es keinen Ersatz, wandern sie ab und verschwinden damit
womöglich ganz und für immer aus der Gegend. Das Jöhl-Haus mit den seltenen Mauersegler-Nestern musste einem Neubau
weichen. Als Ersatz wurden deshalb das Seglerhaus aufgestellt und Nistkästen an
einem Nachbarhaus angebracht. Mit Lockrufen über Lautsprecher gelang die
Umsiedlung an die beiden neuen Standorte.