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Willkommen beim Naturschutzverein Wetzikon-Seegräben

Wir sind eine Interessengemeinschaft von ehrenamtlich tätigen Personen, denen die Natur am Herzen liegt und die sich parteipolitisch unabhängig für unsere Umwelt engagieren.

Petition: Baumrettung Wetzikon


Über eintausend Menschen haben schon unterschrieben! Sie auch?

Jetzt hier unterschreiben: Rettet die Wetziker Baumriesen – Petition gegen den Kahlschlag in der Stadt

In Wetzikon bedrohen Bauprojekte der Stadt 11 grosse Bäume durch Fällung und 7 grosse Bäume würden existenziell gefährdet und es müsste mit dem Absterben in wenigen Jahren gerechnet werden. 

Auf dem Areal des Kindergartens Kempten sind diese Bäume betroffen:

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Zwei Bergahorne

  • Geschätztes Alter: 60-80 Jahre
  • Stammumfang: 1,57 m und 2,15 m
  • Zustand: sehr gut, kaum Beschnitt
  • Einheimische Baumart mit hohem ökologischem Wert
  • Sehr schützenswert auch im Hinblick auf die Tierwelt
  • Lebenserwartung: rund 200 Jahre
  • Gefährdung: Die Bäume steht an einer Böschungskante und die Überbauung seines Wurzelbereichs würde ihnen künftig den Bezug von Wasser und Nährstoffen verunmöglichen.

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Eine Platane

  • Geschätztes Alter: 60-80 Jahre
  • Stammumfang: 2,67 m
  • Zustand: sehr gut, keine Krankheitsanzeichen
  • Platanen sind sehr robust und werden mehrere hundert Jahre alt
  • Gefährdung: Der Baum steht an einer Böschungskante und die Überbauung seines Wurzelbereichs würde ihm künftig den Bezug von Wasser und Nährstoffen verunmöglichen. Mit dem zweistöckigen Bau würde ein Viertel der Krone weggeschnitten und auch damit die Existenz gefährdet.

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Eine Linde

  • Geschätztes Alter: 50-60 Jahre
  • Stammumfang: 1,60 m
  • Zustand: Wurde in der Vergangenheit einmal stark zurückgeschnitten, ist aber in einem guten Zustand und weist keine Krankheitsanzeichen auf
  • Linden sind ökologisch sehr wertvoll und können bis zu tausend Jahre alt werden
  • Gefährdung: Dieser Baum würde gefällt werden.

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Eine Eibe

  • Geschätztes Alter: 60-70 Jahre
  • Stammumfang: 1,37 m
  • Zustand: sehr gut
  • Einheimische, sehr wertvolle Baumart mit extrem hartem Holz
  • Gehört zu den bedrohten Baumarten (da langsam wachsend)
  • Lebenserwartung: bis über tausend Jahre
  • Gefährdung: Dieser Baum würde gefällt werden.

Auf dem Areal des Kindergartens Goldbühl sind diese Bäume betroffen:

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Drei Fichten und eine Föhre

Auf dem Areal des Kindergartens Kindergartenstrasse sind diese Bäume betroffen:

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Eschen-Ahorn, 2 Hainbuchen, Spitzahorn, Feldahorn

Insgesamt werden gemäss der Bauplanung 11 grosse Bäume gefällt. Weitere 7 grosse Bäume sind durch Bautätigkeit im Bereich der Wurzelräume bedroht.


Warum setzen wir uns für den Erhalt dieser Bäume ein?

  • Diese Bäume mindern die Hitze:
    Grosse Bäume wirken wie Klimaanlagen, nicht nur durch den Schatten, sondern auch durch die Verdunstungskälte, die sie produzieren. Das verringert die Aufheizung von städtischen Gebieten und feuchtet die Luft an.

  • Diese Bäume sind nicht zu ersetzen:
    Die ökologische und klimatische Wirkung von grossen Bäumen ist nicht durch Jungbäume zu ersetzen, denn es dauert 50-100 Jahre, bis Jungbäume eine vergleichbare Wirkung haben.

  •  Die Fällung dieser Bäume ist in den meisten Fällen unnötig:
    Auf den Kindergarten-Grundstücken ist genügend Platz zum Bauen. Der Erhalt der grossen Bäume würde eine Erweiterung der Kindergärten nicht verhindern.

  •  Diese Bäume bieten einen Lebensraum für viele Tiere:
    Bäume spielen für die Biodiversität im Siedlungsraum eine entscheidende Rolle, als Rückzugsort, Lebensraum und Nahrungslieferanten für die Fauna und Flora der Stadt.

  •  Diese Bäume wurden als Schutzobjekte inventarisiert:
    Das Natur- und Landschaftsinventar (NLI) der Stadt Wetzikon ist eine Sammlung von wertvollen Natur- und Landschaftsobjekten. Die Kindergarten-Grundstücke sind als Park-/Grünanlagen im NLI erfasst, das heisst, die Stadt muss bei Bauprojekten auf die inventarisierten Parkanlagen Rücksicht nehmen. Die gesetzliche Vorgabe heisst a) Prüfung der Schutzwürdigkeit, b) Abwägung der verschiedenen Interesse, c) Anpassung der Projektierung im zumutbaren Rahmen und d) die Realisierung eines angemessenen Ersatzes für zu fällende Bäume und überbaute Grünflächen. Die Stadtverwaltung ist dem in keiner Weise nachgekommen.

  •  Diese Bäume sorgen für Lebensqualität:
    Diese wunderschönen Baumriesen prägen das Stadtbild und erhöhen die Lebensqualität für alle Bewohner, von klein bis alt. Und Kindergärten sollen ja auch Kindergärten sein!

  •  Die Fällung dieser Bäume wäre eine Steuerverschwendung.
    Diese Bäume haben einen grossen Wert und sie gehören den Bewohnern der Stadt Wetzikon. Die Stadt gibt viele Steuergelder für Baumförder-Programme und Hitzeminderungs-Massnahmen aus und da ist die gleichzeitige Fällung von stadteigenen grossen Bäumen widersinnig.

Warum ist das Bauprojekt eine Fehlplanung?

Die Stadt Wetzikon plant den Neubau von vier Kindergärten (Kempten, Goldbühl, Baumgarten, Egg). Alle vier Grundstücke sind im Natur- und Landschaftinventar (NLI) der Stadt als schützenswerte Parkanlagen aufgelistet:

Trotzdem war bei der Ausschreibung des Architekturwettbewerbs und der Auswahl des Siegerprojektes der Schutz des Baumbestandes kein Thema. Im Stadtrats-Beschluss (Download SRB 127) tauchen die Wörter "Baum", "schützenswerte Objekte" und "Inventar" noch nicht einmal auf. Das Grund-Baumodul, wofür man sich entschieden hat, setzt stur auf jedes dieser vier Grundstücke das gleiche Gebäude, ohne die bestehenden schützenswerten Bäume zu berücksichtigen (Download Baugesuch Umgebungspläne).


Beispielgelände Kindergartenstrasse:

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Das Satellitenbild zeigt das Grundstück des Kindergartens Kempten mit den bestehenden Bäumen. Die Stadt plant den Abriss beider Gebäude (2945 und 265).

Der geplante Neubau ist seit Anfang August auf dem Grundstück ausgesteckt und ist auf der obenstehenden Skizze gelb eingezeichnet. Betroffen vom ausgesteckten Bauprojekt sind die Platane (der grösste Baum auf dem Grundstück) sowie die einheimische Linde. Die zwei Berg-Ahorne und die Eibe dürften auf Dauer ebenfalls eingehen.

 

 

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Mit einer Anpassung des Grundrisses oder auch mit einer Verschiebung der Grundfläche könnten diese Bäume erhalten werden. Die Stadt argumentiert, dass dann die Kosten für das Bauprojekt höher wären, berücksichtigt dabei aber nicht den immensen Wert der Bäume, den man mit der jetzigen Planung verlieren würde. 

In der Skizze sind mögliche baumschonende Grundrisse mit grün eingezeichnet.  

Auf allen erwähnten Kindergarten-Grundstücken gibt es genug bebaubare Fläche, ohne die Bäume zu opfern.

Welche Rechtsvorschriften haben Verwaltung und Stadtrat nicht eingehalten?

1. Mit dem kantonalen Planungs- und Baugesetz PBG werden im § 204 die Gemeinwesen, hier also die Stadt Wetzikon, verpflichtet, alle Schutzobjekte zu schonen, so weit wie möglich zu erhalten und allenfalls einen angemessenen Ersatz zu schaffen. Dies alles ist unterblieben.

2. Mit dem Beschluss, die gefährdeten Bäume und Grünanlagen in das "Natur- und Landschaftsinventar" aufzunehmen, gilt für diese Objekte ein Veränderungsverbot. Der Stadtrat hätte also vorher die notwendigen Abklärungen und Abwägungen und Ersatzplanungen treffen müssen.

3. Das "Grünraumkonzept 2022", in dem der Stadtrat selbst vor einem Jahr und behördenverbindlich die Erhaltung der vorhandenen Bäume, die massive Erhöhung des Baumbestands und der Grünflächen und die Vornahme angemessener Ersatzmassnahmen festgeschrieben hat, wurde vollständig ignoriert.

Der Naturschutzverein-Wetzikon hat deshalb zur Wahrung eines möglichen Rekurses die baurechtlichen Entscheide angefordert.

Unsere Forderungen an den Stadtrat Wetzikon:

  • Wir fordern den Erhalt der grossen Bäume auf den Kindergarten-Grundstücken Kempten, Goldbühl, Baumgarten.
  • Die Bauprojekt sollen so angepasst werden, dass jeweils genügend Abstand zu den Bäumen eingehalten wird. Beim Kindergarten Kempten sollte anstelle des geplanten Grundrisses (rot eingezeichnet) das neue Gebäude im Bereich der grün eingezeichneten Fläche gebaut werden, damit die zwei Berg-Ahorne, die Platane, die Linde und die Eibe erhalten bleiben.
  • Während der Bauarbeiten sollen fachgerechte Baumschutzmassnahmen auf allen vier Grundstücken dafür sorgen, dass die Bäume keinen Schaden nehmen.

Unterstützen Sie deshalb unsere Petition mit Ihrer Unterschrift:

Rettet die Wetziker Baumriesen – Petition gegen den Kahlschlag in der Stadt


Portrait: Stadtbaum AG

Die «AG Stadtbäume» setzt sich zum Ziel, bestehende, grosse Bäume und Sträucher mit ihren Grünflächen als wertvolle Elemente in unseren Siedlungen zu erhalten und deren Bestand weiter zu fördern. 

Anlass zur Gründung der Interessengemeinschaft war der Streit um die 140-jährige Rosskastanie am Bahnhof Unterwetzikon, welche die Stadtverwaltung gefällt haben wollte. Dank einer schnellen Petition mit mehr als 300 Unterschriften von baumfreundlichen Einwohnerinnen konnte der Baum in Absprache mit den SBB vor der sofortigen Fällung gerettet werden. In der Folge beschloss der Stadtrat zwar unter bestimmten Voraussetzungen eine Fällgenehmigung, verfügte aber gleichzeitig die Auflage zur Nachpflanzung am selben Standort und Zusatzpflanzungen an weiteren, geeigneten Standorten im Umfeld.

Die "AG Stadtbäume" arbeitet abgestimmt mit dem NVWS Vorstand und trifft sich zu wenigen Sitzungen und häufigeren Begehungen draussen. Dabei geht es nicht nur um die dendrologischen Aspekte, sondern genauso um Fragen der Stadtgestaltung, des Stadtklimas, einer kindergerechten Umgebung und um kulturelle Eigenheiten bis hin zum Baum als Inspiration für künstlerisches Schaffen.

Konkret verfolgen wir diese Ziele:

  • Bestehende Bäume erhalten und wo nötig Standortverbesserungen durchführen
  • Günstige Standorte für Bäume und Gehölze kartieren und mit den Beteiligten eine Pflanzung diskutieren und umsetzen
  • Den rechtlichen Baumschutz verbessern
  • Die Öffentlichkeit und die Grundbesitzerinnen über die positiven Effekte von Bäumen aufklären und mit guten Beispielen motivieren
  • Projekt „Stadtwald Widum"

Mitmachen kann jede, für die Bäume mehr sind als nur zufällig grüne Elemente im Stadtbild. Eine bestimmte Vor- oder Ausbildung ist nicht Bedingung, wir freuen uns über jedes Engagement!


Kontakt NVWS: Uwe Scheibler (079 156 82 78)


Weitere Informationen finden Sie im
Kiebitz 116 (November 2022, Seite 4-11)

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